Jahresberichte der ESF-Regiestelle
Jahresbericht 2020
Die Arbeit der ESF-Regiestelle in der BAGFW war in 2020 von den Herausforderungen geprägt, die die Covid-19-Pandemie für die Umsetzung der Förderprojekte im ESF-Programm rückenwind+ nach sich zog. In Bezug auf die Entwicklung und Umsetzung Corona-bedingter Sonderregelungen koordinierte die ESF-Regiestelle den Austausch und die Arbeitsprozesse zwischen den Projektträgern, den Vertretungen der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege und den Verantwortlichen in den Verwaltungsbehörden und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Sie erarbeitete fördertechnische Lösungsansätze für die Dauer der Covid-19-Pandemie und informierte regelmäßig zum Ist-Stand der Programmumsetzung in den Gremien der BAGFW und des BMAS/ ESF. Die Programmlaufzeit rückenwind+ ist durch das BMAS über die aktuelle ESF-Förderperiode hinaus bis zum 30. September 2022 verlängert worden.
Die Fachworkshops für Projektträger wurden überwiegend online und – sofern möglich – in Präsenz durchgeführt. Ende 2020 präsentierten sich Projekte des Sonderaufrufs „Arbeit 4.0 & Digitalisierung“ innerhalb der vierteiligen Online-Reihe „Türen öffnen für digitalen Wandel“. Für Projektverantwortliche von 27 neuen rückenwind+-Projekten im sechsten Förderaufruf organisierte die Regiestelle einen zweiteiligen „Auftakt-Workshop“ (Online und in Präsenz zeitgleich an zwei Standorten). Im Dezember fand ein Online-Austausch zu Corona-bedingten Anpassungen in rückenwind+-Projekten gemeinsam mit der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (DRV KBS) statt.
Für insgesamt 22 rückenwind+-Projekte endete in 2020 die Projektlaufzeit. Über eine Online-Befragung erfasste die ESF-Regiestelle zum Projektabschluss Erfahrungen und Ergebnisse aus der Arbeit der Förderprojekte für den weiteren Transfer.
Jahresbericht 2019
Ein zentraler Schwerpunkt der Arbeit der ESF-Regiestelle in der BAGFW lag in 2019 auf der Koordinierung und Umsetzung des sechsten und letzten Förderaufrufs für das ESF-Programm rückenwind+ in der ESF-Förderperiode 2014–2020. Das Ausgangsvolumen für das Partnerschaftsprogramm von BMAS und BAGFW wurde um zwei Millionen Euro aufgestockt. Insgesamt 152 Vorhaben der Personal- und Organisationsentwicklung werden so aktuell über das Programm gefördert. Rund 41.500 Beschäftigte aus bis zu 2.000 gemeinnützigen sozialwirtschaftlichen Unternehmen profitieren von rückenwind+-gestützten Maßnahmen.
Das Thema der dritten Transfertagung rückenwind+, am 23. Mai 2019 in Berlin, lautete „Vom Strukturwandel zum Kulturwandel – Digitalisierung, Vielfalt und Innovation in Unternehmen der Sozialwirtschaft“. Teilnehmende aus Politik, Wissenschaft und Praxis diskutierten zu den Herausforderungen kultureller Transformationsprozesse vor dem Hintergrund einer sich rasant weiterentwickelnden Arbeitswelt 4.0 und stellten Beispiele aus der Projektförderung vor. Mit insgesamt fünf Fachveranstaltungen unterstützte die ESF-Regiestelle die Vernetzung und den fachlichen Austausch zwischen den rückenwind+-Projektträgern. Im Fokus stand dabei die Weiterentwicklung der Programmthemen hinsichtlich der Bedarfe von sozialwirtschaftlichen Trägern in der Auseinandersetzung mit den Entwicklungsfeldern Arbeit 4.0 und Digitalisierung.
Über die Programmwebsite hinaus begleitet ESF-Regiestelle die Programmumsetzung seit März 2019 ebenfalls via Twitter.
Jahresbericht 2018
Bereits 2017 stellte das BMAS zusätzliche 7,5 Millionen Euro ESF-Mittel für eine vierte Förderrunde mit dem Themenschwerpunkt „Arbeit 4.0 und Digitalisierung“ zur Verfügung. Aufgrund des großen Erfolgs von rückenwind+ stockte das BMAS das Programm 2018 noch einmal um weitere 14 Millionen auf 51,5 Millionen Euro ESF-Mittel auf und verlängerte die Programmlaufzeit bis zum 30. Juni 2022. 124 Projektkonzeptionen können so insgesamt umgesetzt werden.
Die ESF-Regiestelle organisierte am 19. Juni 2018 die jährliche Transfertagung, dieses Jahr zum Thema „Organisationen nachhaltig verändern – Soziale Unternehmen in die Zukunft führen“. Über 100 Teilnehmenden aus Förderprojekten und Verbänden nahmen teil. Zudem führte die ESF-Regiestelle in 2018 insgesamt fünf Fach- und Vernetzungsworkshops für Projektträger zu Konzepten und relevanten Fragestellungen der Personal- und Organisationsentwicklung durch.
Um auch extern Interessierten Projekterfahrungen und -ergebnisse zur Verfügung zu stellen, veröffentlichte die ESF-Regiestelle eine Übersichtspublikation mit Steckbriefen zu den Förderprojekten der ersten drei Förderrunden (Programmbroschüre 1.–3. Aufruf). Parallel wurde die Programmwebsite weiter ausgebaut.
- Zum vollständigen BAGFW-Jahresbericht 2018
- Sonderartikel rückenwind+: Soziale Unternehmen in die Zukunft führen im BAGFW-Jahresbericht 2018
- Projekte im Themenbereich „Arbeit 4.0 & Digitalisierung“
- Programmbroschüre 1.–3. Aufruf
- 2. Transfertagung rückenwind+ 19.06.2018 (Dokumentation)
- Veranstaltungen 2018
- Aktuellmeldungen 2018
- rückenwind+-Beiträge 2017/2018 im ESF-Newsletter
Jahresbericht 2017
Aus insgesamt drei Förderrunden erproben aktuell bundesweit 71 rückenwind+-Projekte in unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Sozialwirtschaft Ansätze zur Personalgewinnung und -bindung.
2017 stellte das BMAS zusätzlich zum bisherigen Programmetat von 30 Millionen ESF-Mitteln weitere sieben Millionen Euro ESF-Mittel für einen vierten Förderaufruf zur Verfügung. Die Gelder waren an die inhaltliche Schwerpunktsetzung „Arbeit 4.0 – Personal- und Organisationsentwicklung vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung“ gebunden und konnten ausschließlich für Projektvorhaben in den ostdeutschen Bundesländern und der Region Lüneburg verwandt werden. Insgesamt 17 Projekte wurden Ende 2017 von der Steuerungsgruppe des Programms zur Förderung vorgeschlagen und befinden sich derzeit in der Hauptantragstellung.
Die ESF-Regiestelle legte ihren Arbeitsschwerpunkt in 2017 auf die Durchführung von Aktivitäten im Bereich Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit und Ergebnistransfer. Im Mittelpunkt stand hier die erste Transfertagung rückenwind+ mit dem Titel „Veränderungsprozesse aktiv gestalten! – Personal- und Organisationsentwicklung in sozialen Organisationen und Unternehmen“, zu der am 8. Juni 2017 rund 130 Gäste aus dem ganzen Bundesgebiet in die Hessische Landesvertretung in Berlin kamen. Parallel organisierte die ESF-Regiestelle fünf Workshops für rückenwind+-Projektträger.
Jahresbericht 2016
Im Jahr 2016 konnten bundesweit 47 rückenwind+-Projekte zur Personal- und Organisationsentwicklung in unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Sozialwirtschaft an den Start gehen. Weitere 25 Projekte befanden sich zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresberichts in der Hauptantragstellung.
Die Aktivitäten der ESF-Regiestelle konzentrierten sich insbesondere auf die Umsetzung der Bewerbungsrunden zur Projektförderung sowie die Prüfung und Vorbereitung der eingereichten Konzepte zur Votierung durch die Steuerungsgruppe des Programms. Parallel organisierte die ESF-Regiestelle Workshops für die Träger der bewilligten Projekte zu den Themenschwerpunkten (Selbst-) Evaluation und Öffentlichkeitsarbeit in rückenwind+-Projekten und förderte so auch die Vernetzung der Projektträger untereinander.
Im Rahmen der programmbezogenen Öffentlichkeitsarbeit stellte die ESF-Regiestelle erste Ansätze der Fachkräftesicherung in der gemeinnützigen Sozialwirtschaft auf dem Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2016 vor und präsentierte rückenwind+ auf dem 2. DRK-Wohlfahrtskongress in Berlin. Weiterhin wurde die Programmwebsite weiter ausgebaut. Neben Hintergrundinformationen zum Förderprogramm finden sich hier Kurzsteckbriefe zu allen rückenwind+-Projekten sowie zahlreiche Aktuellmeldungen aus der Umsetzungspraxis der geförderten Träger.
Jahresbericht 2015
Am 01. April 2015 startete das ESF-Programm „rückenwind – Für die Beschäftigten und Unternehmen in der Sozialwirtschaft (kurz: rückenwind+)“. Ziel des Förderprogramms ist die Verbesserung der Anpassungs- und Beschäftigungsfähigkeit der Beschäftigten in der Sozialwirtschaft in Verbindung mit einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Organisationsstrukturen in den Einrichtungen und Verbänden. Das Programm rückenwind+ knüpft damit an den Erfolg des Vorläuferprogramms „rückenwind – Für die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft“ (2009–2014) an und ist um die Dimension „Organisationsentwicklung“ erweitert worden. Der in der rückenwind+-Richtlinie verankerte „integrierte Ansatz“ setzt deshalb eine enge Verknüpfung von Instrumenten und Methoden der Personalentwicklung und Ansätzen der Organisationsentwicklung voraus.
Zentrale Grundlage des Programms rückenwind+ ist, wie bereits beim Vorgängerprogramm, das Partnerschaftsprinzip. Gemäß dem partnerschaftlichen Ansatz arbeiten das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. (BAGFW) bei der Entwicklung, Umsetzung, Begleitung und Auswertung des Programms eng miteinander zusammen. Zunächst stellte das BMAS insgesamt 30 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) für den Zeitraum 2015 bis 2020 zur Verfügung.
Im 1. Aufruf zur Interessenbekundung im Sommer 2015 wurden 24 Projektvorschläge durch die Steuerungsgruppe positiv votiert und zur Hauptantragstellung vorgeschlagen. Im November 2015 wurde der 2. Aufruf zur Interessenbekundung veröffentlicht. Die Votierung der eingegangen Interessenbekundungen erfolgte im März 2016.
Jahresbericht 2014
Nach sechsjähriger Laufzeit – von 2007 bis 2013 – endete zum 31. Dezember 2014 das ESF-Programm „rückenwind – Für die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft“. Bundesweit wurden 131 Projekte zur Personalentwicklung in der gemeinnützigen Sozialwirtschaft erfolgreich auf den Weg gebracht. 60 Millionen Euro aus Bundesmitteln und Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) stellte das BMAS hierfür zur Verfügung. Die sechs Förderbereiche waren: 1) Berufsbegleitende Qualifizierung, 2) Einführung gesundheitsfördernder Arbeitsbedingungen, 3) Konzeptentwicklung zur Gewinnung von Fach- und Führungskräftenachwuchs, 4) Entwicklung und Umsetzung von Konzepten zur Personalgewinnung und Personalbindung 5) Maßnahmen für altersgerechte Personalentwicklung, 6) Karriereförderung von Frauen.
Zentrale Grundlage der Entwicklung und Umsetzung von „rückenwind“ war das Partnerschaftsprinzip zwischen dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e. V. (BAGFW). Die Nutzung des vorhandenen Fachwissens und der Erfahrungswerte beider Partner kam zum Ausdruck in der gemeinsamen Steuerungsgruppe des Programms als auch in der Einrichtung der ESF-Regiestelle in der Geschäftsstelle der BAGFW in Berlin, deren Aufgabe die Koordinierung der Programmumsetzung war.
Im Rahmen der Fallstudie „Fachkräftesicherung im Bundes-ESF“ des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung wurde eine Befragung der Teilnehmenden und Projektträger des Programms „rückenwind“ durchgeführt. 83 Prozent der Teilnehmenden haben den Nutzen der von ihnen besuchten „rückenwind“-Maßnahmen mit „sehr gut“ und „gut“ bewertet. Knapp drei Viertel der befragten Projektträger gaben an, dass ihr Unternehmen in „sehr hohem“ oder „hohem“ Maße von der Projektteilnahme profitiert hat. Gute bis sehr gute Bewertungen erhielten auch die inhaltliche und individuelle Passgenauigkeit der Maßnahmen, die Fachkompetenz der Referentinnen und Referenten sowie den Beitrag zur Erhöhung der Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten der geförderten Personen.